Nach der Durchführung umfangreicher Schulungen können wir auch FEA-Analysten mittels
Code_Aster anbieten.
Code Aster ist eine FE-Software, welche durch den französischen Konzern EDF entwickelt und unterhalten wird.
Während die meisten FEA-Pakete (wie auch das von uns hauptsächlich eingesetzte ANSYS) sehr teuer in der Beschaffung (bzw. Leasing) sind,
steht Code_Aster unter GPL und erzeugt damit keine direkten Nutzungskosten.
Auch kann es durch jedermann ohne weitere Schwierigkeiten heruntergeladen und installiert werden.
Die Zuverlässigkeit und Genauigkeit ist inzwischen durch tausende Testfälle abgesichert.
Da die Verwendung von Code_Aster grundsätzlich erst einmal aufwendiger ist,
als der Einsatz von ANSYS, ergeben sich für unsere Kunden zunächst
keine Preisvorteile. Auf der Basis unserer Festpreis-Angebote bieten wir allerdings
in der Regel die Berechnung mit Code_Aster zum gleichen Preis wie mit ANSYS an
oder weisen ggf. explizit darauf hin, daß ein Einsatz von Code_Aster nicht wirtschaftlich wäre.
Folgende Gründe könnten durchaus für einen -im Voraus zu vereinbarenden- Einsatz von Code_Aster sprechen:
- Der Kunde teilt unsere Begeisterung für OpenSource-Software oder möchte eine europäische Software verwenden.
- Das zu untersuchende Modell ist sehr einfach, so daß der Hauptaufwand in der Dokumentation (oder ggf. Konstruktion, Fertigungszeichnungen, etc..) liegt und der Mehraufwand für die Modellierung nicht ins Gewicht fällt. (Hat ein Projekt insgesamt 24h Umfang, und davon entfällt 1h auf den Aufbau des FE-Modells, dann ist es nicht relevant, wenn dieser Aufwand stattdessen bei 1,5h liegt.)
- Das Modell ist sehr komplex und heterogen (also z.B. Balken, Platten, Solids und Punktelemente gleichzeitig). Diesenfalls kann die Modellerstellung mittels der üblichen grafischen ANSYS-Werkzeuge sogar aufwendiger sein, als ein (ggf. teilweise) per ASCII-Text definiertes Code_Aster-Modell.
- Es ist eine Vielzahl von Modellen oder Lastfällen zu untersuchen, welche parametergesteuert automatisch erzeugt und/oder ausgewertet werden sollen. Auch in solchen Fällen ist es oft sinnvoller, eine direkte Steuerung über Skripte durchzuführen, womit die Vorteile der kommerziellen grafischen Benutzeroberfächen entfallen.
- Es liegen Problemfälle vor, bei denen die Geometrie einfach (oder nur unwesentlich aufwendiger als mittels ANSYS) erzeugt werden kann, andererseits der Rechenaufwand sehr hoch ist (also z.B. transiente Berechnungen). Dann kann der Vorteil aus den wegfallenden Leasinggebühren ausschlaggebend sein
- Der Kunde möchte die Möglichkeit haben, die Berechnungen selber nachzuvollziehen oder zu variieren, verfügt aber über keine ANSYS-Lizenz. (Die Herausgabe von Quelldateien ist unabhängig von der verwendeten Software grundsätzlich im voraus mit uns zu vereinbaren!)
- Der Kunde möchte eine bereits mit einer anderen FE-Software durchgeführte Lösung verifizieren. Diesenfalls bietet es sich an, ein Paket zu wählen, welches grundsätzlich anders aufgebaut ist (auch in seiner Anwendung), als die üblichen kommerziellen Produkte, da dadurch die Wahrscheinlichkeit von Wiederholungsfehlern verringert wird.
© 2017 by H. Steffen